SCHWUNG

4 1 S C H W U N G Flotten Schrittes und mit Startnummern ausgestattet eilt eine knappe Hundertschaft sportlicher Schitourengeherinnen und Schitourengeher unter der prächtigen Kulisse des 3476 Meter hohen Olperers am Pistenrand bergauf. Manche sind im Flow. Andere keuchen und kämpfen an ihrem Leistungslimit dem Ziel knapp unter der Wildlahnerscharte entgegen. Die erste Prüfungsaufgabe der Eignungsprüfung für die Schi- oder Snowboardführerausbildung des Tiroler Schilehrerverbandes trennt bereits die erste Spreu vom Weizen. Schließlich können nur ausreichend konditionsstarke Personen in die anspruchsvolle Ausbildung, bei der die Teilnehmer auch körperlich gefordert werden, einsteigen. Eignungsprüfung im Frühjahr Im weitläufigen Hintertuxer Gletscherschigebiet sind das optimale Gelände und realistische Naturverhältnisse für eine aussagekräftige, sichere und effiziente Prüfung im Stationsbetrieb auch mit teilweise über 100 Prüfungswerbern gegeben. Und es war eine gute Entscheidung, die Eignungsprüfung vom Herbst ins späte Frühjahr zu verlegen. So fand auch die vergangene Eignungsprüfung vom 10. Mai 2025 unter besten Schneeverhältnissen statt. Die Ausbildung der Schi- oder Snowboardführer liegt seit fünfzehn Jahren in den Händen des Tiroler Schilehrerverbandes, der mit der Durchführung der Ausbildungslehrgänge gesetzlich beauftragt ist und diese in Zusammenarbeit mit den österreichischen Schilehrerverbänden unter der Schirmherrschaft des Österreichischen Schischulverbandes österreichweit mit großem Erfolg anbietet. Die starke Nachfrage nach dieser anspruchsvollen Berufsausbildung bestätigt ihren guten Ruf, den sie auch über die Grenzen Österreichs hinaus genießt. Sinn und Zweck Nach § 23 Abs. 4 des Tiroler Schischulgesetzes dürfen nur Personen zum Ausbildungslehrgang zugelassen werden, die unter anderem „über jene für Schitouren erforderlichen Fertigkeiten verfügen, die die erfolgreiche Ablegung der Schiführerprüfung nach der Teilnahme am Ausbildungslehrgang erwarten lassen.“ Diese Fertigkeiten gilt es im Rahmen der Eignungsprüfung unter Beweis zu stellen. Die Eignungsprüfung dient einerseits dazu sicherzustellen, dass nur Personen zum Ausbildungslehrgang zugelassen werden, die auch tatsächlich Aussichten auf einen erfolgreichen Lehrgangsabschluss haben. Und andererseits gewährleistet sie das erforderliche Leistungsniveau in der Ausbildung. Die Berufsausbildung für Schi- und Snowboardführer ist schließlich keine Anfängerausbildung, in der der Sport erlernt wird. Vielmehr wird auf der Erfahrung der Teilnehmer und einem soliden Eigenkönnen im winterlichen Hochgebirge aufbauend in den Ausbildungslehrgängen das nötige theoretische und praktische Rüstzeug für die spätere Berufstätigkeit vermittelt. Gäste sicher auf Schi- und Freeridetouren im alpinen und hochalpinen Gelände führen zu können, erfordert nicht nur ein ausgezeichnetes schiläuferisches Eigenkönnen, sondern vor allem ein hohes Maß an schialpinistischem Wissen und Können, wie beispielsweise im Bereich der Orientierung, Tourenführung, Spuranlage, Schnee- und Lawinenkunde, alpinen Gefahren, Erste Hilfe sowie Bergrettungs- und Spaltenbergungstechnik.

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