SCHWUNG

SCHWUNG Mit Schwung in die Zukunft – Das Magazin des Tiroler Skilehrerverbandes Ausgabe 11 Dezember 2025

S C H W U N G 2 HEAD.COM/KALIBER PERSONALIZED PRECISION PRECISION IS INTEGRATED INTO EVERY ELEMENT OF KALIBER. THE PRECISE CONSTRUCTION MAXIMIZES THE BENEFITS OF THE BOA® FIT SYSTEM LIKE NEVER BEFORE. NO STONE HAS BEEN LEFT UNTURNED IN ITS DEVELOPMENT, NO COMPROMISES MADE, ALL FOCUSED ON PROVIDING THE MOST PRECISE SKI BOOT ON THE MARKET.

S C H W U N G 3 QUALITÄT UND PROFESSIONALITÄT IM FOKUS Die Tiroler Ski-, Snowboard- und Langlauflehrerausbildung ist gefragt wie noch nie. Mit weit über 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im aktuellen Ausbildungsjahr verzeichnen wir einen neuen Rekord und bestätigen eindrucksvoll die große Attraktivität und Qualität unseres Ausbildungssystems. Der Erfolg des Tiroler Wintertourismus wäre ohne unser hervorragend funktionierendes Skischulwesen nicht möglich. Die Arbeit, die von den Skischulleiter:innen bis hin zu jeder einzelnen Schneesportlehrerin und jedem einzelnen Schneesportlehrer während der Wintersaison – und vielfach schon lange vorher in der Vorbereitung – geleistet wird, ist nicht hoch genug einzuschätzen. Umso erfreulicher ist es, dass diese Leistungen zunehmend auch von den Tourismusverantwortlichen in allen Regionen gesehen und hoch geschätzt werden. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Mehr als 800.000 Gäste wurden in den Tiroler Skischulen professionell betreut und unterrichtet – darunter über 500.000 Kinder. Damit besucht fast jedes zweite Kind, das mit seiner Familie den Winterurlaub in Tirol verbringt, eine Tiroler Skischule. Das ist eine Erfolgsgeschichte, auf die wir alle stolz sein dürfen. Auch für den heurigen Winter gibt es wieder zahlreiche Neuigkeiten, die das Tiroler Skilehr- und Skischulwesen weiter stärken. Ein wesentlicher Schritt war die Novelle zum Tiroler Schischulgesetz, mit der wir klare Rahmenbedingungen schaffen und Umgehungen – insbesondere durch Scheinvereine – wirksam verhindern. Damit sorgen wir für mehr Fairness, Rechtssicherheit und Transparenz. Einen weiteren bedeutenden Fortschritt stellt der neue digitale Ausweis des Tiroler Skilehrerverbandes dar. Als moderner, sicherer und jederzeit verfügbarer Ausbildungs- und Mitgliedsnachweis erleichtert er die Abläufe für unsere Mitglieder ebenso wie für die Skischulen. Darüber hinaus konnten wir mit den digitalen Skripten für die Landes-Ski- und Snowboardlehrerausbildung einen Meilenstein in der Ausbildungsqualität setzen. Sie ermöglichen eine zeitgemäße, einheitliche und stets aktuelle Wissensvermittlung und unterstützen unsere Ausbilderinnen und Ausbilder optimal in ihrer Arbeit. Um die Sichtbarkeit des Tiroler Skilehr- und Skischulwesens weiter zu erhöhen, haben wir außerdem eine neue Mitarbeiterin engagiert, die sich gezielt um unsere Kommunikation und Präsenz in den sozialen Medien kümmert. Die steigende Reichweite zeigt schon jetzt, wie viel Potenzial in einer professionellen digitalen Außendarstellung steckt. Mein besonderer Dank gilt allen Mitarbeiterinnen unserer Geschäftsstelle, die die vielfältigen Aufgaben mit großem Einsatz und hoher Professionalität bewältigen und damit maßgeblich zum reibungslosen Funktionieren unseres Verbandes beitragen Ich wünsche allen eine erfolgreiche und vor allem unfallfreie Wintersaison sowie viel Freude in unserem wunderschönen Beruf. Herzlichst, Euer Richard Walter

S C H W U N G 4 3 Editorial 6 Kurz-Notizen 8 1. LH-Stv. Georg Dornauer 10 Verband 10 Landesversammlung 2025 16 Novelle zum Tiroler Schischulgesetz 18 Digitalter Ausweis 20 Schneesport & Sicherheit 20 Die neue Generation 24 In vier Stufen zum Erfolg 28 Snowpark / Funslope 32 Schule und Langlaufen 34 Engagement für den Nachwuchs 36 Sicherheit abseits der Pisten 40 Ski-/Snowboardführer EP 44 Update ÖSSV 50 Lizum 1600 58 Wintersport News 58 Tirolwerbung 60 Tiroler Bergbahnen 62 News Gesundheit & Recht 62 Health Corner 64 Der Skischul-Vorbehalt 68 Social Media + Internet 72 Service 72 Tech Update 74 Shop 78 Ikonen des Wintersports Partner (Head 2, Intersport Okay 5, Sunkid 23, Waldhart 39, Zanier 49, Ortovox 56, 57, Löffler 71, Schöffel 82, 83 INHALT Impressum – SCHWUNG Nr.11 Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Tiroler Skilehrerverband, Anichstraße 29, 6020 Innsbruck, Österreich, Präsident Richard Walter, Chefredaktion und Layout: Christian Abenthung / Eigenverlag / Druck: Athesia Druck Innsbruck / Bildnachweise: Tiroler Skilehrerverband, Lizum 1600, Head, Zanier, Ortovox, Schöffel, Dr. Siorpaes, Greiter Pegger Kofler & Partner Im Sinne der Gleichberechtigung gelten sämtliche Personenbezeichnungen für alle Geschlechter (m/w/d).

S C H W U N G ZUR WEBSITE St. Johann Itter Stubaier Gletscher Innsbruck Völs Wörgl Vomp Kufstein 15x in Tirol Wir leben Sport! EXKLUSIV FÜR MITGLIEDER DES TSLV * Ausgenommen reduzierte Ware, Bikes, Dienstleistungen und Setpreise. Nur gültig unter Vorlage eines gültigen Mitgliederausweises. -20% AUF DAS GESAMTE SORTIMENT*

S C H W U N G 6 KURZ- NOTIZEN Am 27. Februar 2025 fand im Kompetenzzentrum Lizum 1600 des Tiroler Skilehrerverbandes eine Fortbildung für die Lawinenkommissionen statt. Diese Kommissionen tragen in Tirol eine enorm verantwortungsvolle Aufgabe: Sie beurteilen laufend die Lawinengefahr, treffen schwierige Entscheidungen über Straßensperren sowie die Schließung von Pisten oder Loipen und leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherheit im Winter. Ohne ihr Engagement wäre ein hochwertiger und sicherer Wintertourismus in Tirol nicht denkbar. Ein großer Dank gilt daher allen Mitgliedern der Lawinenkommissionen im ganzen Land sowie Harald Riedl, dem Ausbildungsleiter, und seinem engagierten Ausbildungsteam für ihre hervorragende Arbeit. Die Bedeutung dieser Tätigkeit für Tirol wurde auch durch den Besuch von Hofrat Elmar Rizzoli unterstrichen, der die Fortbildung im Lizum 1600 in der Axamer Lizum persönlich begleitete. Lawinenkommissionen Die Fortbildung der Lawinenkommissionsmitglieder findet seit Jahren im Kompetenzzentrum Lizum 1600 statt. v.l.: Christian Abenthung, GF TSLV, Hofrat Elmar Rizzoli, Leiter des Tiroler Zentrum für Krisen- und Katastrophenmanagement, ADir Harald Riedl, Leiter der Lawinenkommissionsausbildung des Landes Tirol

S C H W U N G 7 Die geehrten Mitglieder mit Präsident Richard Walter und den Ausschussmitgliedern Simon Egger und Martin Ofer. Ehrungen im Lizum 1600 Langjährige Mitglieder des Tiroler Skilehrerverbandes erhielten im Kompetenzzentrum Lizum 1600 ihre verdiente Ehrung. Am 12. Dezember 2024 war das Ausbildungs- und Kompetenzzentrum Lizum 1600 Schauplatz einer besonderen Veranstaltung: Der Tiroler Skilehrerverband ehrte langjährige Mitglieder für ihren unermüdlichen Einsatz und ihre wertvollen Beiträge zum Tiroler Skischulwesen. Präsident Richard Walter hieß die anwesenden Gäste herzlich willkommen. Neben den langjährigen Mitgliedern waren auch die Landesausschussmitglieder Simon Egger und Martin Ofer vertreten, die die Bedeutung der Ehrung unterstrichen. Im Anschluss an die feierliche Ehrung lud der Tiroler Skilehrerverband alle Geehrten zu einem gemeinsamen Mittagessen ein. Diese Gelegenheit diente nicht nur der kulinarischen Stärkung, sondern auch einem regen Austausch zwischen den Mitgliedern. Während des gemeinsamen Essens wurden Erinnerungen geteilt, Geschichten erzählt und Erfahrungen ausgetauscht, die das Gemeinschaftsgefühl der Skilehrer:innen weiter festigten. Ein besonderer Anlass war die Ehrung des Skilehrers Hubert Löffler, der auf stolze 65 Jahre im Dienst des Tiroler Skilehrer- und Skischulwesens urückblicken kann.

S C H W U N G 8 Snowsporttirol und Snowsport Austria auf der ITB Berlin 2025 Ein starkes Zeichen für den Wintersport. Der Tiroler Skilehrerverband war in diesem Jahr als Partner der Tirol Werbung auf der vom 4. bis 6. März 2025 stattfindenden ITB Berlin vertreten. Als weltweit größte Tourismusmesse zieht die ITB jedes Jahr zahlreiche Aussteller und Besucher an und bietet den perfekten Rahmen, um die Vielfalt der Reisemöglichkeiten auf globaler Ebene zu präsentieren. Mit rund 5.800 Ausstellern aus über 180 Ländern setzte die Messe erneut Maßstäbe in der Tourismusindustrie. Die Angebotsvielfalt auf der ITB ist überwältigend. Der Tiroler Skilehrerverband nutzte diese Gelegenheit, um sich unter dem gemeinsamen Dach von Snowsport Tirol und Snowsport Austria den Themen Winter, Schnee, Skifahren, Snowboarden und Langlaufen zu widmen. Damit wurde ein besonderer Fokus auf das Lebensgefühl des Wintersports gelegt, das Österreich zu einem der weltweit begehrtesten Reiseziele für Schneesportliebhaber macht. Eine der Attraktionen am Stand der Tirol Werbung war die große Videowall, die abwechselnd das beeindruckende Imagevideo von Snowsport Austria zeigte. Das Video präsentierte die vielfältigen Angebote der Skischulen und vermittelte die Begeisterung und Leidenschaft für den Wintersport eindrucksvoll. Die ITB Berlin ist nicht nur eine Plattform zur Präsentation touristischer Angebote, sondern auch ein wichtiger Ort des Networkings. Der Tiroler Skilehrerverband nutzte die Messe, um Kontakte zu knüpfen, sich mit anderen Akteuren der Branche auszutauschen und Kooperationen im Bereich Wintersport und Weiterbildung zu stärken. Dies ist besonders wichtig, um auch in Zukunft als Qualitätsanbieter im Skilehrwesen sichtbar zu bleiben und die Position Tirols als führendes Wintersportziel zu festigen. v.l.: Christian Abenthung, Anna , Richard Walter, Simon Egger

S C H W U N G 9 Während der Wintersaison arbeiten mehr als 10.000 Ski-, Snowboard- und Langlauflehrer in Nord- und Südtirol. In beiden Ländern ist der Beruf des Skilehrers gesetzlich geregelt. Um in wichtigen Ausbildungsfragen gemeinsam vorgehen zu können und die Zusammenarbeit im Sinne der Euregio zu stärken, haben sich Vertreter des Tiroler Skilehrerverbandes und von Snowsport Südtirol (der Landesberufskammer der Skilehrer) in der Axamer Lizum getroffen. Im Mittelpunkt stand dabei die sogenannte „gemeinsame Ausbildungsprüfung“, die in einer EU-Verordnung geregelt ist. Seit 2019 regelt diese delegierte Verordnung der EU, unter welchen Voraussetzungen Berufsqualifikationen – unter anderem im Skilehrerwesen – gegenseitig anerkannt werden und eine grenzüberschreitende Tätigkeit erlaubt ist. Ein wesentlicher Teil dieser Verordnung ist die „gemeinsame Ausbildungsprüfung“. Sie dient dem Nachweis des skitechnischen Könnens und von Kenntnissen über alpine Sicherheit auf jeweils höchstem Niveau. Die Prüfung ist sowohl in Tirol als auch in Südtirol in die Skilehrerausbildung integriert. Die Präsidenten der Verbände, Richard Walter für Nordtirol und Dr. Robert Demetz für Südtirol, betonten beim Treffen im Kompetenzzentrum Lizum 1600, dass es darum geht, die Qualität und Sicherheit für die Gäste auf den Pisten zu gewährleisten. Richard Walter dazu: „Gerade Nord- und Südtirol sind begehrte Ziele von ausländischen Skischulen und Schneesportlehrern, um im sogenannten Ausflugsverkehr tätig zu werden. Umso wichtiger isind EU-Regelungen, die sicherstellen, dass nur ausländische Skischulen mit entsprechend qualifizierten Skilehrern vorübergehend und gelegentlich bei uns tätig werden dürfen. Nur so kann eine ausreichende Qualität und vor allem die Sicherheit der Gäste in unseren Skigebieten gewährleistet werden.“ Beide Verbände wollen in Zukunft in Qualitätsfragen noch enger zusammenarbeiten. Immerhin betreuen die Skischulen in beiden Ländern jedes Jahr ca. 1,5 Millionen Gäste. Die Verankerung der gemeinsamen Ausbildungsprüfung in den nationalen Ausbildungen ist ein wichtiger erster Schritt und zeigt, dass die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Skischulwesen im Rahmen der Euregio praktisch umgesetzt wird. Die Vertreter von Snowsport Südtirol und dem Tiroler Skilehrerverband - Snowsport Tirol im Kompetenzzentrum Lizum 1600 Euregio - Südtirol und Nordtirol ziehen an einem Strang Gemeinsames Vorgehen in Europa im Skilehrwesen vereinbart.

S C H W U N G 1 0 RÜCK- UND AUSBLICK Die jährliche Landesversammlung des Tiroler Skilehrerverbandes fand am 15. November 2025 im Congresspark Igls statt. Präsident Richard Walter durfte zahlreiche Ehrengäste und Mitglieder begrüßen, wodurch die Bedeutung dieser Veranstaltung unterstrichen wurde. Die Landesversammlung dient nicht nur als Forum für den Austausch, sondern ist auch ein wichtiger Ort, um die Interessen und Anliegen der über 400 Skischulen sowie der rund 7.000 Ski-, Snowboard- und Langlauflehrer:innen in Tirol zu vertreten. Im vergangenen Verbandsjahr hat der Tiroler Skilehrerverband zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um die Ausbildungsqualität im Skilehrwesen zu sichern und weiterzuentwickeln. Im Rahmen seines Tätigkeitsberichts präsentierte Präsident Richard Walter die beeindruckenden Ergebnisse und Entwicklungen des vergangenen Jahres. Zudem gab er einen Ausblick auf die kommende Wintersaison, die touristische Entwicklung und die geplanten Aktivitäten des Verbandes. LANDESVERSAMMLUNG DES TIROLER SKILEHRERVERBANDES

S C H W U N G 1 1 Ein starkes Zeichen für die Ausbildung Ein besonders hervorzuhebendes Ergebnis des vergangenen Jahres war die große Nachfrage nach Ausbildungsplätzen. Über 3.000 Personen nahmen an den Aus- und Fortbildungslehrgängen des Tiroler Skilehrerverbandes teil, was das Vertrauen in die Qualität der angebotenen Kurse eindrucksvoll dokumentiert. Präsident Walter bedankte sich herzlich bei den Ausbildungsleitern und Ausbildern, die mit großem Engagement dafür gesorgt haben, dass die Tiroler Skischulen auch künftig mit hochqualifizierten Schneesportlehreinnen und Schneesportlehrer versorgt werden. Der Verband zählt mehr als 220 Ausbilder*innen und 15 Ausbildungsleiter*innen, die während der Ausbildungszeiten für den Verbandes tätig sind. Praxisnahe Ausbildung im Fokus Der Tiroler Skilehrerverband verfolgt in seinen Ausbildungsmaßnahmen das Ziel, die Lehrinhalte so praxisnah und vielseitig wie möglich zu gestalten. Neben den skitechnischen Fähigkeiten wird auch Wert auf die Sensibilisierung für die Bedürfnisse der Gäste gelegt, die eine Skischulleistung buchen. Diese ganzheitliche Herangehensweise ist entscheidend, um den hohen Erwartungen der Skischulkunden gerecht zu werden. Die Organisation und Durchführung der Aus- und Fortbildungskurse stellen eine große Herausforderung für die Geschäftsstelle dar. In einem engen Zeitrahmen müssen alle administrativen Aufgaben - in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Ausbildungsleitern - erledigt werden. Um die Qualität der Ausbildung sicherzustellen, hat der Tiroler Skilehrerverband umfassende Durchführungsrichtlinien entwickelt. Diese legen die wesentlichen Punkte für einen professionellen Ablauf der Lehrgänge fest. vl.: Simon Egger, Marian Schreder, Günter Embacher, Martin Ofer, Ernst Hinterseer, Norbert Pichlsberger, Hans Purtscher, Rainer Schultes, Richard Walter; Landesausschuss des Tiroler Skilehrerverbandes, nicht im Bild: Bernd Grießer

S C H W U N G 1 2 Ausblick auf digitale Innovationen Ein weiterer Programmpunkt der Versammlung war die Vorstellung des neuen digitalen Ausweises. Dieser kann ab der Wintersaison 2025/26 über die eigene App heruntergeladen werden. Novelle des Tiroler Schischulgesetzes – Faire Wettbewerbsbedingungen und Schutz des Skilehrwesens In den vergangenen Jahren kam es vermehrt zu Fällen, in denen ausländische Reisebüros sogenannte Skireisen mit eigenen Skilehrern als All-in-Angebot vermarkteten. Diese Reisebüros verfügten jedoch über keine Skischulbewilligung im Herkunftsland. In Umgehungsabsicht wurden Vereine gegründet, in denen die Gäste nur für die gebuchte Reise als Mitglieder aufgenommen wurden. Bei Kontrollen verwiesen die Anbieter regelmäßig auf die Vereinsausnahme. Mit der Novelle des Tiroler Schischulgesetzes, die im November-Landtag beschlossen wurde, wird dieser Praxis nun ein klarer Riegel vorgeschoben. Künftig darf Skiunterricht nur mehr von bewilligten Skischulen erteilt werden – unabhängig von der Organisationsform des Anbieters. Die Änderung schafft faire Wettbewerbsbedingungen, schützt die Integrität des Tiroler Skischulwesens und gewährleistet die Sicherheit der Gäste in unseren Skigebieten.

S C H W U N G 1 3 Öffentlichkeitsarbeit und Imagepflege Ein weiterer zentraler Punkt der Versammlung war die Öffentlichkeitsarbeit. Präsident Richard Walter präsentierte das neue Imagevideo für die Ausbildung der Snowboard- und Langlauflehrer, das Teil einer umfassenden Videoreihe ist. Diese Reihe beleuchtet alle Bereiche des Tiroler Schneesportlehrwesens – von Ski-Alpin über Snowboard bis hin zum Langlaufen. Zudem wird künftig ein noch stärkerer Schwerpunkt auf die Sichtbarkeit des Verbandes, seiner Leistungen und des gesamten Tiroler Skischul- und Skilehrwesens in den sozialen Medien gelegt. Die Videos werden über die sozialen Medien des Verbandes verbreitet, um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen und das Interesse an den verschiedenen Ausbildungsprogrammen zu steigern. Dieser moderne Ansatz in der Öffentlichkeitsarbeit trägt maßgeblich dazu bei, das Image des Tiroler Skilehrerverbandes zu stärken und neue Mitglieder und Teilnehmer für die Ausbildungen zu gewinnen.

S C H W U N G 1 4 Ehrengäste. Präsident Richard Walter durfte zur Landesversammlung zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Keynote Speaker. Der diesjährige Redner Collin Croome ist ein wahrer Internet-Pionier und renommierter Experte für Zukunftstrends wie Generative KI und das Metaverse. In seiner beeindruckenden 30-jährigen Karriere hat er über 800 digitale Projekte für namhafte Marken wie Apple, Audi und JOOP! realisiert. Bereits im Alter von 19 Jahren begann er seine Karriere bei Apple, wo er über zehn Jahre als Multimedia-Evangelist tätig war. Dank seines ausgeprägten Gespürs für Trends und Innovationen in Digitalem Marketing, Metaverse und KI gilt er als Visionär für die nächste große Welle der digitalen Transformation. Von Web 1.0 bis Web 3.0: Der Metaverse-Experte war mit dabei! Sein Vortrag mit vielen praktischen Beispielen begeisterte alle Anwesenden. Bild oben links: Dr. Charly Janovski, Präsident des TSV, NR Franz Hörl, Fachgruppenobmann Seilbahnen Österreich, Tourismuslandesrat Mario Gerber Bild oben rechts: DI Patrick Nairz, Leiter des Lawinenwarndienstes Tirol, Mag. Dr. Christoph Höbenreich, Vorständin-Stv. der Sportabteilung, HR Dr. Oliver Bachmann, Direktor der BSPA Innsbruck Bild links unten: Richard Walter, Präsident des TSLV, Dr. Charly Janovski, Präsident des TSV

S C H W U N G 1 5 Come together. Die im Foyer des Congressparks Igls ausgestellten Produkte und Dienstleistungen der Partner des Tiroler Skilehrerverbandes fanden großes Interesse bei den Teilnehmern. Im Anschluss an die sehr interessanten Ausführungen des diesjährigen Keynote-Sprechers Collin Croome blieb noch Zeit für einen Austausch beim gemeinsamen Mittagessen.

S C H W U N G 1 6 DIE NOVELLE zum Tiroler Schischulgesetz schiebt missbräuchlichen Vereinskonstruktionen einen Riegel vor. Missbrauch durch Scheinvereine Konkret wurden Vereine gegründet, die faktisch von Reiseveranstaltern für den einmaligen Anlass einer „Schireise“ ins Leben gerufen wurden. Bei diesen Pauschalreisen – bestehend aus Unterkunft, Skipass und organisiertem Skiunterricht – wurden die Teilnehmer automatisch für den Zeitraum der Reise zu Vereinsmitgliedern erklärt. Auch die von Reiseveranstaltern eingesetzten Skiunterrichtenden galten formell als Vereinsmitglieder. Auf diese Weise sollten die strengen Bestimmungen des Tiroler Schischulgesetzes weitgehend umgangen werden. In den vergangenen Jahren kam es vermehrt zu Umgehungskonstruktionen, die den Geltungsbereich des Tiroler Schischulgesetzes 1995 unterliefen. Die Ausnahmebestimmung nach § 2 Abs. 1 lit. d für ideelle Jugendorganisationen, Sport- und Alpenvereine wurde dabei in einer Weise genutzt, die mit dem ursprünglichen Gesetzeszweck nicht mehr vereinbar war.

1 7 S C H W U N G Der Tiroler Skilehrerverband hat dieses Problem frühzeitig erkannt und sich an das zuständige Regierungsmitglied, Landesrat Mario Gerber, gewandt. Dieser zeigte nicht nur vollstes Verständnis für die Anliegen, sondern leitete auch mit großer Umsetzungskraft rasch die notwendigen Schritte ein, um den unlauteren Wettbewerb zu beenden. Die beschlossene Novelle Durch die nun im Tiroler Landtag beschlossene Gesetzesnovelle wurden entscheidende Klarstellungen und Verschärfungen verankert. • Echte Mitgliedschaft statt Scheinbeziehung: Eine Mitgliedschaft in Jugendorganisationen oder Vereinen muss unabhängig von der Teilnahme an einer "Skireise" oder konkreten Angeboten eines Vereins bestehen. • Vereine dürfen nicht mit dem Ziel gegründet werden, die Vorschriften des Tiroler Schischulgesetzes zu umgehen. Weitere Inhalte der Novelle: • Digitale Mitgliedsausweise: Die rechtliche Grundlage für die neuen digitalen Ausweise wurde in das Gesetz aufgenommen. • Rechtsklarheit bei Disziplinarverfahren: Die Durchführung von Disziplinarverfahren ist nun ausdrücklich dem eigenen Wirkungsbereich des Tiroler Skilehrerverbandes zugeordnet. Dank an Politik und Verwaltung Der Tiroler Skilehrerverband bedankt sich ausdrücklich bei Landesrat Mario Gerber für seine rasche und tatkräftige Unterstützung sowie bei den beteiligten Fachabteilungen des Landes Tirol für die professionelle Aufbereitung und Umsetzung. Mit dieser Novelle wurde ein wichtiger Schritt gesetzt, um Missbrauch zu verhindern, die Qualität des Skiunterrichts zu sichern und faire Rahmenbedingungen für die heimischen Skischulen zu gewährleisten.

S C H W U N G 1 8 Ab der Saison 2025/26 wird der digitale „Schneesportlehrer:innen-Ausweis” verfügbar sein. Er kann ganz einfach auf ein Smartphone geladen werden. Der Tiroler Skilehrerverband geht mit der Einführung des digitalen Ausweises einen weiteren Schritt in Richtung Digitalisierung. DIGITALER AUSWEIS

S C H W U N G 1 9 Digital, schnell, immer dabei Der neue digitale Ausweis, der sich bequem auf das Smartphone laden lässt, verspricht eine erhebliche Beschleunigung des gesamten Prozesses bei der Anforderung und Herstellung. Skischulen können die Anforderung des Ausweises für ihre Lehrkräfte künftig wesentlich rascher erledigen, da der Postweg für den Versand entfällt. Dies spart nicht nur Zeit, sondern auch administrative Ressourcen. Ein weiterer entscheidender Vorteil des digitalen Ausweises ist seine ständige Verfügbarkeit. Da das Smartphone heutzutage ein fester Begleiter im Alltag ist, ist die Wahrscheinlichkeit extrem hoch, dass der Ausweis immer mitgeführt wird. Dies gewährleistet, dass die Qualifikation der Lehrkräfte bei Kontrollen jederzeit problemlos nachgewiesen werden kann. Auch bei Änderungen, wie dem Erwerb neuer Qualifikationen oder dem erfolgreichen Abschluss von Fortbildungen, können Aktualisierungen schnell und unkompliziert digital vorgenommen werden, was die Effizienz für die Skischulen, Schneesportlehrer:innen und Verband gleichermaßen steigert. Gültigkeit und Aktualisierung Die Gültigkeit des digitalen Ausweises orientiert sich an den bestehenden Regelungen für die Scheckkartenversion. Er ist nur dann gültig, wenn die Meldung durch die Skischule für die entsprechende Saison erfolgt ist. Die Anforderung gilt gleichzeitig als Meldung für die Tätigkeit als Lehrkraft bzw. Kinderbetreuungsperson. Nach der erfolgreichen Meldung durch die Skischule wird der digitale Ausweis automatisch aktualisiert, wodurch die aktuelle Qualifikation und Gültigkeit stets ersichtlich sind. Wie funktioniert`s? Nach dem Herunterladen der APP auf ein mobiles Smartphone auf das Benutzerkonto erfolgt die Freischaltung des digitalen Ausweises, vorerst noch hinterlegt mit einem grauen Schleier. Als nächster Schritt ist die die Anforderung des Ausweises durch die Skischule erforderlich. Nach Überprüfung der Qualifikation erfolgt die "Freigabe" des Ausweises. Die richtige Farbe des Ausweises mit den jeweils höchsten abgeschlossenen Qualifikationen erscheint auf dem Smartphone und der Ausweis wird "Aktiv" geschalten. Liegt beim TSLV noch keine Qualifikation vor, so muss vorerst das Zeugnis über die Schneesportlehrerausbildung, die zB in einem anderen Bundesland absolviert, wurde, im eigenen Benutzerkonto hochgeladen werden. Ist die Qualifikation korrekt, so erfolgt die Freischaltung. Nach Ablauf der Wintersaison wird der Ausweis "Inaktiv" geschalten. Für eine neuerliche Aktivierung, ist wiederum die Meldung der Skischule erforderlich. Falls Sie Unterstützung benötigen oder weitere Fragen haben, steht Ihnen das Team von Snowsport Tirol gerne telefonisch oder persönlich in der Geschäftsstelle zur Verfügung. Viel Freude mit dem neuen "Ski-, Snowboard- oder Langlauflehrerausweis"!

S C H W U N G 2 0 DIE "NEUE GENERATON"

S C H W U N G 2 1 1985: Voller Vertrauen gibt Mama Elsa ihren vierjährigen Sohn Fritzi um 10 Uhr bei Skilehrerin Anna für den Skikurs ab und holt ihn um 15 Uhr wieder ab. Nach einem kurzen „Tschüss bis morgen“ und einem Lob der Skilehrerin gehen die Eltern zufrieden mit ihrem Sohnemann nach Hause. 2025: Heute sieht die Situation anders aus. Eltern geben ihre Kinder zwar ab, bleiben aber in der Nähe, um sicher zu gehen, dass die Betreuungsperson alles richtig macht. Gerne versuchen Eltern dem/der Skilehrer/in sogar den Übungsablauf vorzugeben. Da sie ja wissen, was ihr Kind möchte. Bestimmten früher die Eltern den Tagesablauf und das Urlaubsziel, haben heute die Kinder ein entscheidendes Wort mitzureden – oft sogar bei der Wahl der Urlaubsdestination. In 90 Prozent der Fälle legen Mütter den Familienurlaub fest. Eltern orientieren sich immer stärker am Rhythmus ihrer Kinder. Sie wollen ihre Sprösslinge beschützen, verwöhnen und ihnen möglichst alles erleichtern. Gleichzeitig haben viele Eltern sehr hohe Erwartungen. Ohne es zu merken, üben sie dadurch Druck auf ihre Kinder aus. Das kann Folgen für die Entwicklung haben: • Unselbstständigkeit: „Ich erledige das für dich!“ Kindern wird vieles abgenommen. Sie müssen sich kaum unangenehmen Situationen stellen. • Ängstlichkeit: „Rühr dich nicht!“ Draußen spielen, im Dreck toben oder auf Bäume klettern gilt als zu gefährlich. Sicherer ist der Fernseher oder der Computer – mit Folgen wie Bewegungsmangel, Übergewicht und dem Verlust motorischer Fähigkeiten. • Geringere soziale Kompetenz: „Ich will da nicht hin, da kenne ich niemanden!“ Bildschirmzeiten und das Mag. Eva Stark, Ausbildungsleiterin für den Kinder- und Jugendlichenunterricht im Tiroler Skilehrerverband »Nicht nur die jüngsten Gäste in den Skischulen haben sich im Laufe der Zeit verändert, sondern - vielmehr - die Eltern.«"

S C H W U N G 2 2 BLAU Einzelkindmodell erschweren das Erlernen sozialer Fähigkeiten. • Mangelnde Grenzen: Ein „Nein“ von Eltern oder Aufsichtspersonen wird kaum akzeptiert. Meistens läuft alles nach den Wünschen der Kinder. Wutausbrüche sind häufig. • Verhaltensauffälligkeiten: Autismus, ADHS und ADS nehmen auffallend zu. • Schwierigkeiten beim Verlieren: „Ich bin der Beste!“ Viele Spiele lassen kein Verlieren mehr zu. Doch Gewinnen und Verlieren zu lernen ist entscheidend für die Entwicklung. Diese Probleme stehen oft im Zusammenhang mit Reizüberflutung, hoher Bildschirmzeit und fehlender Bewegung. Daraus entstand das Phänomen der Helikopter- oder Schneepflugeltern: • Helikoptereltern kreisen ständig um ihre Kinder. • Schneepflugeltern räumen jede Hürde aus dem Weg. Natürlich wollten auch die Eltern in den 1980er-Jahren nur das Beste für ihre Kinder. Aber damals drehte sich nicht alles ausschließlich um die Kinder und das Vertrauen in andere Betreuungspersonen war größer. Chancen und Herausforderungen für Skilehrer:innen Die Kinder der „Neuen Generation“ sind trotz allem liebenswert. Auch ihre Eltern sind fürsorglich – manchmal eben mit sehr hohen Ansprüchen. Für uns Skilehrerinnen und Skilehrer bedeutet das: Wir sind stärker gefordert. Mit Empathie und Fingerspitzengefühl lassen sich die neuen Herausforderungen jedoch meistern. Wichtig ist, Eltern früh über realistische Erwartungen zu informieren. Diese unterscheiden sich stark je nach Alter. Bei 3- und 4-Jährigen etwa fehlen oft noch kognitive Voraussetzungen. Wenn man das erklärt, reagieren Eltern meist mit Verständnis und sogar Dankbarkeit. Klar ist auch: Eltern wollen den Lernfortschritt ihrer Kinder genau kennen. Lernpässe des Tiroler Skilehrerverbandes sind dafür ein ideales Werkzeug. Ebenso entscheidend ist es, eine Beziehung zu den Eltern aufzubauen. So fällt es ihnen leichter, loszulassen und Vertrauen zu entwickeln. Umgang mit den Kindern Kinder der neuen Generation brauchen viel Aufmerksamkeit und eine präsente Betreuungsperson. Übungen und Spiele sollten abwechslungsreich und bunt sein, damit keine Langeweile aufkommt. Durch Gruppenaufgaben lassen sich soziale Kompetenzen fördern. Beispiel: Der Gruppenletzte darf „Gruppenpolizist“ sein, oder man führt ein Buddy-System ein. Mit Empathie kann man auch verhaltensauffällige Kinder in die Gruppe integrieren. So erleben sie eine schöne Woche im Schnee – gemeinsam mit anderen. Wichtig ist außerdem, Kinder auf alpine Gefahren aufmerksam zu machen. Ein klares „Nein“ in bestimmten Situationen gehört dazu. Gleichzeitig bleibt der Erlebnisfaktor hoch, weil Disziplin Sicherheit schafft und Abenteuer ermöglicht. Fazit Ein Skikurs, besonders in der Gruppe, ist die perfekte Gelegenheit, um der Bildschirmfalle zu entkommen. Kinder knüpfen soziale Kontakte, lernen, Regeln einzuhalten, und erleben Flow-Momente. Sie bewegen sich, genießen die Landschaft und entdecken das faszinierende Element Schnee. Fit werden an der frischen Luft – besser geht es nicht. Der Tiroler Skilehrerverband wird diese Themen in der Ausbildung künftig noch gezielter behandeln. Unsere Rockies sollen bestmöglich auf die neuen Herausforderungen vorbereitet sein. Wir Skilehrerinnen und Skilehrer informieren Eltern, begegnen den Kindern mit Empathie und fordern die notwendige Disziplin ein. Mit abwechslungsreichen Tagen, freudvollen Lernspielen und gut gestalteten Pausen führen wir die Kinder auf spielerische Weise und ganz nebenbei zum gewünschten Lernerfolg.

S C H W U N G 2 3 KREATIV, SICHER UND VOLLER SPASS Wir haben das Komplettangebot für Ihre Skischule. Fotos: © Christine Höflehner Sunkid GmbH Industriezone 39 A-6460 Imst info@sunkidworld.com +43 5412 68131 www.sunkidworld.com Teilen Sie Ihre sonnigsten Skischulmomente mit uns! #sunkidworld

S C H W U N G 2 4 Das Lehrbuch "Snowsport Austria - Die Österreichische Skischule" behandelt alle Facetten des Schneesports. Der alpine Skilauf ist in ständiger Bewegung und verändert sich laufend durch Entwicklungen in der Skiindustrie und Fortschritte in der Skitechnik. Um diesen dynamischen Veränderungen gerecht zu werden, hat der Österreichische Skischulverband in Zusammenarbeit mit den Landesskilehrerverbänden im Jahr 2007 erstmals das Lehrbuch „Die Österreichische Skischule” herausgegeben. Bisher sind vier Auflagen erschienen, wobei die letzte Auflage den Titel „Snowsport Austria – Die Österreichische Skischule. Vom Einstieg zur Perfektion. In vier Stufen zum Erfolg” trägt. IN VIER STUFEN ZUM ERFOLG

Die Struktur des Skilehrwegs Der aktuelle österreichische Skilehrweg umfasst vier Stufen, die Skiläufer:innen und Schneesportlehrer:innen von den Grundlagen bis zur Perfektion führen. Die Stufen sind so konzipiert, dass sie eine moderne Methodik verwenden, um in allen Lehr- und Lernphasen einen optimalen Lernerfolg zu gewährleisten. Einführung der polysportiven Schneesportlehrer:innen-Ausbildung Mit der Einführung der polysportiven Schneesportlehrer:innen-Ausbildung beschritt der Österreichische Skischulverband unter Präsident Richard Walter weltweit als erster Verband einen neuen Weg in der Ausbildung von Schneesportlehrer:innen. Diese erhalten in allen Stufen eine fundierte Ausbildung in verschiedenen Schneesportarten und sind dadurch in der Lage, die Skischulgäste auf unterschiedlichsten Schneesportgeräten zu unterrichten. Diese innovative Herangehensweise fördert nicht nur die Vielseitigkeit der Lehrenden, sondern trägt auch zur Qualität des Unterrichts bei. 2 5

S C H W U N G 2 6 Die skitechnischen Grundelemente Im aktuellen österreichischen Skilehrplan sind die skitechnischen Grundelemente wie Gleichgewicht, Kanten, Belasten/Entlasten, Drehen und Rhythmus die Basis des alpinen Skilaufs. Diese Elemente setzen sich aus Fertigkeiten und Fähigkeiten zusammen, die für das Skifahren essenziell sind und in allen Bereichen des Lehrgebäudes existieren. Gleichgewicht. Die Anforderungen an das Gleichgewicht sind hoch, da der alpine Skilauf durch sich ständig ändernde Bedingungen wie Steilheit, Schneebeschaffenheit und Pistenverhältnisse geprägt ist. Die Skiläufer:innen müssen durch eine angepasste Skistellung und ständige Regulierung der Körperposition den Körperschwerpunkt innerhalb einer bestmöglichen Unterstützungsfläche halten. Zu Beginn wird im Bereich „Grün” hauptsächlich das Balancieren geschult. Mit zunehmendem Können steigen auch die Anforderungen an das dynamische Gleichgewicht, sodass die Skiläufer:innen um die Mittellage pendeln. Kanten. Die Kantenlegung erfolgt durch das Einnehmen einer Kurvenlage mit dem gesamten Körper, unterstützt durch Vor-/Seitbeuge in der Hüfte und durch „Kniekantung“. Diese Techniken fördern das alpine Fahrverhalten. Alpines Fahrverhalten. Es wird als die Summe aller richtig gesetzten Maßnahmen in Bezug auf Radius, Geschwindigkeit, Gelände, Material und Untergrund definiert und bildet die Grundlage für ein bewegungsbereites Skifahren sowie für ein sicheres Steuern von Kurven.

S C H W U N G 2 7 Belasten und Entlasten. Diese Bewegungen sind die Grundlage für das Drehen und Steuern der Ski. Der Wechsel zwischen den beiden Bewegungen ist entscheidend für das Gelingen einer Kurve. Drehen. Ohne das Element "Drehen" kann kein Steuern stattfinden; diese beiden Begriffe stehen in direktem Zusammenhang. Abhängig von Radius und Geschwindigkeit einer Kurve sollten die Ski langsamer oder schneller in die neue Richtung gedreht werden, was auch eine Veränderung der Steuerphase mit sich bringt. Rhythmus. Der Rhythmus entsteht durch das Aneinanderreihen mehrerer Kurven. Mit steigendem Leistungsniveau der Skifahrer:innen werden Bewegungsrhythmus und -fluss ausgeprägter. Fazit Der österreichische Skilehrplan bietet eine umfassende, strukturierte und praxisnahe Ausbildung, die den Anforderungen moderner Skifahrer:innen gerecht wird. Die vier Stufen des Lehrplans, kombiniert mit den skitechnischen Grundelementen, ermöglichen eine nachhaltige und umfassende Entwicklung der Fähigkeiten. Durch die kontinuierliche Anpassung an die neuesten Entwicklungen im Schneesport bleibt dieser Lehrplan ein unverzichtbarer Bestandteil der österreichischen Schneesportlehrerausbildung und bietet sowohl Anfänger:innen als auch Fortgeschrittenen zahlreiche Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten bis zur Perfektion zu entwickeln. Das Buch "Vom Einstieg zur Perfektion. In vier Stufen zum Erfolg" kann direkt beim Verlag Brüder Hollinek bestellt werden.

S C H W U N G 2 8 Betreiber von Snowparks Bei der Benutzung öffentlich zugänglicher Snowparks in Skigebieten gelten die Verkehrssicherungspflichten des Betreibers. In der Regel sind dies die Bergbahnen. Es besteht jedoch keine ausdrückliche gesetzliche Verpflichtung zum Inhalt oder Wortlaut solcher Regeln. Das bedeutet, dass der Betreiber solcher Anlagen in seinem Bereich selbst über diese Regeln entscheidet und somit auch selbst bestimmt, wen er von der Benutzung ausschließen möchte. SNOWPARKS FUNSLOPES600 Das Befahren von Snowparks und Funslopes im Rahmen des Schneesportunterrichts gehört in Tirol zum Angebot der Skischulen. Dabei sind jedoch wichtige Bestimmungen und Empfehlungen zu beachten.

S C H W U N G 2 9 Anwendungsbereich des Tiroler Schischulgesetzes 1995 hinsichtlich der Benutzung von Snowparks und Funslopes Der Einsatz von Lehrkräften in einer Tiroler Skischule hängt a) vom zutreffenden Skigelände laut der Definition von Snowparks und Funslopes und b) von der Qualifikation der Lehrkraft ab. • Kinderbetreuungspersonen dürfen gemäß § 10 Abs. 1 zum Unterweisen von Kindern bis zum 7. Lebensjahr in den Grundfertigkeiten des Skilaufens bzw. Snowboardens auf Pisten und Loipen herangezogen werden. • Ski- und Snowboardlehreranwärter dürfen gemäß § 9 Abs. 1 lit. a Z 3 und lit. b Z 3 nur auf Pisten eingesetzt werden. • Ab der Qualifikation "Landeskilehrer / Snowboardlehrer" ist auch der Schneesportunterricht abseits von Pisten (im freien Skiraum (eingeschränkt entsprechend der Qualifikation) zulässig. 0 Was versteht man unter "Snowparks" und unter "Funslopes? Snowparks (auch „Funparks“, „Terrain Parks“, „Halfpipes“ etc.) sind Sonderflächen im gesicherten Skiraum, die aber nicht als Pisten im eigentlichen Sinne gelten und von diesen räumlich abzugrenzen sind. Sie sind mit anspruchsvollen Hindernissen, Rampen, Schanzen oder Metallelementen ausgestattet und für „geübte“ Schneesportler mit geeigneten Sportgeräten gewidmet. Funslopes sind zwar ebenfalls räumlich abgegrenzt, aber keine Snowparks im eigentlichen Sinn, sondern einfach zu befahrende (Spezial-)Pisten. Sie sind mit einfachen Geländeformen wie Kurven, Wellen oder einfachen Sprüngen gerade im Kinder- und Jugendskiunterricht sehr beliebt und geeignet, das sporttechnische Eigenkönnen freudvoll und spielerisch zu üben und zu vertiefen. Das Befahren von Funslopes kann hinsichtlich der schneesporttechnischen Anforderungen dem einer leichten (blauen) Piste verglichen werden und erfordert die Grundfertigkeiten des Ski- und Snowboardfahrens. Quelle: Beurteilung durch Mag. Dr. Christoph Höbenreich, Sportabteilung Land Tirol

S C H W U N G 3 0 Welche Mindestqualifikationen sind für den Einsatz von Lehrkräften einer Skischule in Snowparks erforderlich? Ski- und Snowboardlehreranwärter: Sie sind nicht berechtigt, Skiunterricht in ausgewiesenen Snowparks zu erteilen. Dafür fehlt die entsprechende Ausbildung und der Einsatz ist auf Pisten beschränkt. Ab der Qualifikation "Landesskilehrer / Snowboardlehrer": Landesskilehrer und Snowboardlehrer sind gem. § 9 Abs. 1 lit a) und b) berechtigt, auch außerhalb von Pisten Schneesportunterricht zu erteilen. Darüber hinaus erfolgt im Rahmen der Ausbildungen zum Diplomsnowboardlehrer und Diplomskilehrer sowie zum Landesskilehrer und Snowboardlehrer eine Ausbildung im Bereich Freestyle. Ab der Qualifikation Landesskilehrer bzw. Snowboardlehrer sind somit Lehrkräfte an den Tiroler Skischulen berechtigt, Snowparks im Rahmen des Schneesportunterrichts zu befahren bzw. zu nutzen. Betriebsordnung: Im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Betriebsordnung hat der Skiischulinhaber Vorkehrungen zu treffen, die die Sicherheit der Gäste unter Berücksichtigung ihres skifahrerischen Könnens und der Gegebenheiten des Skischulgeländes gewährleisten. Hinsichtlich des Einsatzes von Lehrkräften in Snowparks wird zudem eine Rücksprache mit dem jeweiligen Betreiber empfohlen. Dabei ist auch festzulegen, welche Snowparks im jeweiligen Skigebiet von den Lehrkräften befahren werden dürfen.

S C H W U N G 3 1 Welche Mindestqualifikationen sind für den Einsatz von Lehrkräften einer Skischule in Funslopes erforderlich? Ab der Qualifikation Ski- und Snowboardlehreranwärter: Aus sportfachlicher und schischulrechtlicher Sicht bestehen keine Bedenken, dass Ski- und Snowboardlehreranwärter (gegebenenfalls auch Kinderbetreuungspersonen) entsprechend geeignete „Spaßpisten“ mit ihren Gruppen befahren. Voraussetzung: Im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Betriebsordnung hat der Schischulinhaber Vorkehrungen zu treffen, die die Sicherheit der Gäste unter Berücksichtigung ihres Könnens und der Gegebenheiten des Skischulgeländes gewährleisten. Dabei ist auch festzulegen, welche Pisten, Kinderübungsgelände und Funslopes im jeweiligen Skigebiet von den Lehrkräften und Kinderbetreuern befahren werden dürfen. Beispiel: Funslope

S C H W U N G SCHULE & LANGLAUFEN Der nordische Skisport, insbesondere das Langlaufen, erfreut sich bei Kindern zunehmender Beliebtheit. Die schmalen Skier auf Schnee bieten vielfältige Möglichkeiten für Bewegung und Spaß im Winter. Im schulischen Umfeld treffen wir immer öfter auf Kinder, die sich für diese Sportart begeistern und von einem frühen Kennenlernen dieser Sportart profitieren. Die Kinder zeigen nicht nur Begeisterung für den Sport selbst, sondern profitieren auch von den vielfältigen Vorteilen, die das Langlaufen mit sich bringt. Neben der Verbesserung der körperlichen Fitness werden auch die kognitiven Fähigkeiten gestärkt und die Kinder lernen, im Team zu arbeiten und soziale Kompetenzen zu entwickeln. Andrea Szabados, Diplomlanglauflehrerin und Betreiberin der Langlaufschule "Snow Fun Seefeld". arbeitet seit mehreren Jahren erfolgreich mit dem Tiroler Schulsportservice zusammen, um den Schülern die Freude am Langlaufen näher zu bringen.

S C H W U N G 3 3 Tipps für den Einstieg von Kindern in den Langlaufsport: Wichtige Basics beim Einstieg Beim Einstieg in den Langlaufsport ist es entscheidend, den Kindern die richtige Ausrüstung zur Verfügung zu stellen und sie behutsam an die Grundlagen des Sports heranzuführen. Durch gezielte Übungen zum Gleichgewicht und zur Kontrolle auf den Skiern können die Kinder sehr schnell und spielerisch das Langlaufen erlernen. Spaß und Freude an Bewegung und Sport Ein wesentliches Ziel bei der Förderung des Langlaufs für Kinder ist es, ihnen Spaß und Freude an der Bewegung zu vermitteln. Durch abwechslungsreiche Übungen und spielerische Elemente werden die Kinder motiviert, sich aktiv zu beteiligen und ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Förderung der koordinativen und konditionellen Fähigkeiten Skilanglauf trägt wesentlich zur Verbesserung der koordinativen und konditionellen Fähigkeiten von Kindern bei. Durch regelmäßiges Training können sie ihre technischen Fertigkeiten verbessern und ein besseres Verständnis für ihren Körper und seine Bewegungsmöglichkeiten entwickeln. Teamwork und soziale Intelligenz Teamsportarten wie Skilanglauf fördern nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch das Zusammengehörigkeitsgefühl und die soziale Intelligenz der Kinder. Gemeinsames Training und Wettkämpfe stärken den Teamgeist und helfen den Kindern, wichtige soziale Kompetenzen zu erlernen. Verschiedene Bewegungsfelder abdecken Durch die Förderung des Skilanglaufs werden verschiedene Bewegungsbereiche wie motorische Grundlagen, Spielen, Wahrnehmen und Gestalten sowie Gesundheitsförderung abgedeckt. Dies ermöglicht den Kindern, sich vielseitig zu bewegen und ihre individuellen Fähigkeiten zu entwickeln. Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit Regelmäßige Bewegung, auch Skilanglauf, kann die Konzentrationsfähigkeit und das Lernverhalten von Kindern positiv beeinflussen. Durch die körperliche Aktivi-

S C H W U N G 3 4 Die Tiroler Skischulen zählen zu den wichtigen Institutionen, wenn es um die Förderung des heimischen Skisportnachwuchses geht. Seit Jahren setzen sie sich intensiv dafür ein, Kindern in der Region die Freude am Skifahren und Snowboarden zu vermitteln. „Wir wollen, dass unsere Kinder nicht nur die Faszination für den Wintersport entdecken, sondern auch die notwendigen Fähigkeiten erlernen, um sicher und mit Begeisterung auf den Pisten unterwegs zu sein“, erklärt Richard Walter, Präsident des Tiroler Skilehrerverbandes. ENGAGEMENT FÜR DEN NACHWUCHS IM SKISPORT Laut einer aktuellen Umfrage aus dem Winter 2024/25 wurden im vergangenen Winter über 10.000 einheimische Kinder zu stark ermäßigten Preisen oder sogar kostenlos in mehr als 400 Tiroler Skischulen unterrichtet und betreut. Dieses Engagement ist nicht nur bemerkenswert, sondern zeugt auch von der tief verwurzelten Tradition der Tiroler Skischulen, die darauf abzielt, Kindern aus der Region den Zugang zum Skisport zu erleichtern. „Es freut uns zu sehen, dass so viele Kinder die Möglichkeit haben, diesen wunderbaren Sport zu erlernen und auszuüben“, so Richard Walter.

S C H W U N G 3 5 Unterstützung der Skivereine Ein weiterer wichtiger Aspekt der Förderung des Ski-Nachwuchses in Tirol ist die enge Zusammenarbeit zwischen Skischulen und Skivereinen. Diese Kooperation erfolgt sowohl in finanzieller Hinsicht als auch durch die Bereitstellung von qualifizierten Skilehrern, die den Vereinsnachwuchs unterstützen. „Diese Partnerschaften sind unerlässlich, um den jungen Talenten bestmögliche Bedingungen zu bieten, damit sie sich sportlich entfalten können“, hebt Richard Walter hervor. Neue Entwicklungen und Aktionen Für den Winter 2024/25 wurde die tirolweite „Skifahr’n – Schulski-Aktion“ ins Leben gerufen, bei der Skischulen den Schulen und Lehrern attraktive Angebote unterbreiten, um den Schülerinnen und Schülern das Skifahren näherzubringen. Diese Initiative soll dazu beitragen, das Interesse am Wintersport weiter zu verankern und die nächste Generation von Skifahrern zu inspirieren. Rückblick und Ausblick Trotz des großen Engagements der Tiroler Skischulen zeigt sich Präsident Richard Walter etwas verwundert über die Berichterstattung zu den verschiedenen Aktionen, da die Leistungen der Skischulen oft nicht ausreichend gewürdigt werden. „Wir haben in der Vergangenheit vielleicht etwas zu zurückhaltend über unsere Initiativen informiert. Es ist uns wichtig, dass die Öffentlichkeit und die Verantwortlichen des Landes und des Tiroler Wintertourismus unsere Arbeit anerkennen“. Der Tiroler Skilehrerverband bedankt sich ausdrücklich bei den Tiroler Skischulen für ihr unermüdliches Engagement und kündigt an, auch weiterhin alles zu tun, um den Ski- und Snowboardnachwuchs zu fördern. Gemeinsam können wir sicherstellen, dass die Liebe zum Wintersport in Tirol lebendig bleibt und zukünftige Generationen sie weitertragen. Die Tiroler Skischulen stehen somit nicht nur für sportliche Exzellenz, sondern auch für eine nachhaltige Entwicklung des Skisports in der Region.

3 6 S C H W U N G SICHERHEIT ABSEITS DER PISTEN In der zunehmend diversifizierten und abenteuerlichen Welt des Schneesports gewinnt das Fahren abseits der markierten Pisten und im freien Skigebiet zunehmend an Bedeutung. Diese Entwicklung ist für Skischulen und die ausgebildeten Ski- und Snowboardlehrer:innen sowohl spannend als auch herausfordernd. Angesichts steigender Ansprüche der Gäste und gleichzeitig steigender Risiken ist eine fundierte Alpinausbildung unerlässlich, um die Sicherheit der Teilnehmenden zu gewährleisten. Quellen: Tiroler Schischulgesetz 1995; Alpine Sicherheit, Lehrbuch des Tiroler Skilehrerverbandes, 6. Auflage, Land Tirol, Abt. Krisen- und Gefahrenmanagement gemeinsam mit dem TSLV; Richtlinien für die Lehrkräfte an den Tiroler Skischulen 1985, Aktualisierung 2011

3 7 S C H W U N G Die Herausforderungen im freien Skiraum Immer mehr Wintersportler:innen suchen den Nervenkitzel im unberührten Schnee, jenseits der gesicherten Pisten. Dies stellt eine große Verantwortung für Schneesportlehrer:innen dar, die nicht nur technische Fertigkeiten vermitteln, sondern auch für die Sicherheit ihrer Gäste sorgen müssen. Oftmals wird die Gefahr, die im alpinen Gelände lauert, unterschätzt. Die Risiken wie Lawinen, plötzliche Wetterumschwünge oder unvorhergesehene Geländeformen erfordern ein umfangreiches Wissen und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein. Die Stufen der Alpinausbildung Die Alpinausbildung ist ein zentraler Bestandteil der Ausbildung von Ski- und Snowboardlehrern sowie Ski-/Snowboardführern und wächst mit der ski- bzw. snowboardtechnischen Ausbildung stufenweise mit. Anwärterausbildung: Die ersten Schritte Bereits in der Ski- bzw. Snowboardlehreranwärterausbildung werden als Einführung in die Alpinausbildung grundlegende Kenntnisse der Schnee- und Lawinenkunde sowie der Verschüttetensuche vermittelt. Es handelt sich hierbei jedoch noch nicht um eine fundierte Alpinausbildung. Landesskilehrer: Das Rüstzeug für Variantenfahrten Ein wesentlicher Bestandteil der Landesskilehrer- bzw. Snowboardlehrerausbildung ist ein siebentägiger Alpinkurs, der erfolgreich absolviert werden muss. Das Hauptaugenmerk dieser Ausbildung liegt auf dem Fahren abseits gesicherter Pisten, ergänzt durch eine solide Führungstechnik und die Taktik der subjektiven Beurteilung einzelner Hänge. In diesem Kurs wird den angehenden Landesskilehrer:innen die Komplexität und die Unwägbarkeiten der Schneedecke nähergebracht. Mit den Fächern Orientierung, Wetterkunde und alpine Gefahren in Theorie und Praxis sowie einer umfassenden Ausbildung in sowohl der Kameraden- als auch organisierten Rettung erhalten sie das Lorem ipsum Ski- und Snowboard- lehreranwärter:innen sind nur berechtigt, auf geöffneten Pisten zu unterrichten. Eine fundierte Alpinausbildung kann Leben retten.

S C H W U N G 3 8 nötige Rüstzeug für ihre verantwortungsvolle Tätigkeit im Rahmen einer Skischule. Neben der klassischen Schnee- und Lawinenkunde werden alle gängigen Strategien wie 3x3, Stop or Go, Snowcard und Integrative Lawinenkunde behandelt. Diplomskilehrer: Vertiefung und internationale Anerkennung Die Verfestigung und Intensivierung der Themen, die in der Alpinausbildung der Landesskilehrer- bzw. Snowboardlehrerausbildung behandelt wurden, erfolgt im Rahmen des achttägigen Alpinkurses als integraler Bestandteil der Diplomskilehrerausbildung. In diese Ausbildung ist eine zweitägige Prüfung ("CTT-Sicherheitsprüfung") integriert, die auf Grundlage der delegierten Verordnung (EU) 2019/907 der Kommission vom 14. März 2019, Anhang II, basiert. Dies ist unter anderem eine Voraussetzung für die europäische Anerkennung der österreichischen Diplomskilehrerausbildung. Ski-/Snowboardführer: Die Königsdisziplin der Alpinausbildung Den Abschluss in der alpinen Ausbildung von Ski- und Snowboardlehrer:innen stellt die Ski-/Snowboardführerausbildung dar. Mit dieser weltweit im Skilehrwesen einmaligen Ausbildung wird die Ausbildung in der alpinen Sicherheit perfektioniert. Kooperation für höchste Sicherheitsstandards Um den großen und weitreichenden Erfordernissen einer hochwertigen Alpinausbildung gerecht zu werden, arbeitet der Tiroler Skilehrerverband sehr eng mit zahlreichen Expert:innen der alpinen Sicherheit und den Organisationen des Landes zusammen. In das im Jahr 2024 vollständig überarbeitete Lehrbuch „Alpine Sicherheit” des Tiroler Skilehrerverbandes, das in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol entstanden ist, sind die aktuellsten Lehrmeinungen eingeflossen. Dieses Lehrbuch stellt ein unverzichtbares Nachschlagewerk für die tägliche, verantwortungsvolle Arbeit aller Ski- und Snowboardlehrer:innen dar. Landesskilehrer:innen, Snowboardlehrer:innen und Diplomskilehrer:innen sind befähigt und berechtigt, den freien Skiraum im Nahbereich von Aufstiegshilfen, Pisten und Skirouten ("Varianten") zu befahren, respektive ihre Gäste zu unterrichten. Lorem ipsum Ski- bzw. Snowboardführer:innen dürfen an Tiroler Skischulen für das Führen und Begleiten von Personen auf Skitouren eingesetzt werden. Dazu gehört auch das Befahren von hochalpinen Skiabfahrten mit entsprechender Sicherheits-/ Notfallausrüstung.

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